Die erste Etappe auf dem Weg zu Emma

Nachdem Toni mit Uff gestartet ist, reihen sich nach und nach alle anderen Uhu’s mit ihren Mitreisenden ein. Wie Toni es sagte, wird zu erst eine Runde über die Lichtung geflogen. So können alle prüfen, ob alles richtig gesichert ist oder jemand eventuell doch zu viel Flugangst hat. Aber alles war in Ordnung, so dass die erste Etappe von unserem Reiseweg starten kann.

Ich bin sehr überrascht, wie schnell und lautlos Tonia fliegt. Zudem bin ich richtig froh, dass wir uns die Mühe gemacht haben, meine Mähne unter den gehäkelten Fahrradhelm zu stopfen. Es ist richtig windig auf ihrem Rücken. Zum Glück ist es noch nicht kalt, so dass ich mich langsam entspanne und anfange mich umzuschauen.

Zu erst schaue ich nach Rosi. Sie fliegt direkt hinter mir und es scheint ihr ebenso zu ergehen wie mir. Noch sitzt sie ebenso unbeholfen in ihrem Sitz wie ich. Aber auch sie scheint sich langsam wohl zu fühlen und schaut nun auch zu mir herüber. Sie winkt überschwänglich und muss sich dann schnell festhalten, als ihr Uhu in ein kleines Luftloch fliegt.

Der Anblick von dem leichten Absacker erschreckt mich etwas. Tonia scheint dies zu bemerken und sagt beruhigend: „Mach dir keine Sorgen. Das ist normal. Es passiert dir nix. So ab und an gibt es kleine Luftlöcher. Leider kann ich sie vorher nicht sehen, so dass ich ihnen nicht ausweichen kann. Wenn es zu gefährlich wird, zum Beispiel bei Hagel oder Blitz und Donner, fliegen wir nicht. Es besteht dann ein allgemeines Flugverbot.“ Ich seufze erleichtert und lasse mich in meinen Sitz zurückfallen.

Während wir fliegen, schaue ich mir den Wald an, den wir überqueren. „Den Weg dort unten seit ihr wahrscheinlich zu Fuß gelaufen. Es führt sonst kein anderer Weg zu Hilde.“ meint Tonia und deutet auf einen kleinen Trampelpfad im Wald. „Vom Boden aus ist mir der Pfad gar nicht so richtig aufgefallen“, antworte ich nachdenklich. „Aber schau mal da unten. Da, der See. An den See erinnere ich mich“, ich werde ganz aufgeregt. „Dort haben Rosi und ich übernachtet. Und vorher haben wir Bernd kennengelernt.“

„Bernd?“ fragt Tonia. „Du meinst doch nicht DEN Bernd?“ „Ich meine Bernd das Schwanküken“, antworte ich. „Schwanküken?“ fragt Tonia ungläubig. „Nein, Bernd ist kein Küken mehr. Bernd ist mittlerweile zu einem prächtigen Schwan herangewachsen. Außerdem ist er über die Grenzen des Waldes bekannt. Er ist der anmutigste Schwimmer, den es seit Jahrhunderten mal wieder gibt.“ Meine Augen werden ganz groß. „Aber, aber …“, stottere ich. „Rosi und ich haben ihm damals doch bei seiner ersten Schwimmstunde geholfen … Ach ne, was ist das schön, dass doch noch ein so begeisterter Schwimmer aus ihm geworden ist.“ freue ich mich nun.

„Hey, Toni“ ruft Tonia ihm zu. „Lass uns dort unten an dem See rasten und übernachten. Rosi und Stofflöwe kennen Bernd. Das wäre doch prima, wenn sie sich wiedersehen könnten“. „Ja, OK“ brummelt Toni. „Wir sind für den ersten Tag auch schon sehr weit geflogen. Es ist wohl besser, wenn wir rasten, damit die Wenig-Flieger unter uns morgen noch sitzen können“. Er schmunzelt in sich hinein und startet den Landeanflug.

Fortsetzung folgt …