Die Feier am See

„Na, konntet ihr für jeden eine Schlafmöglichkeit finden?“ fragt Hilde, als Toni, Uff und Bernd wieder bei uns sind. „Ja, für die eine Nacht wird es schon gehen“ meldet Toni. „Prima, dann kann die Feier ja starten“ antwortet Bernd schnell und wirft einen Blick auf Uff. „Willst du die Feier eröffnen? Es wird niemand bessere Worte finden.“ Nachdem Bernd die Worte sagte, erscheint es mir, als ob Uff ein wenig gewachsen ist. Wegen seiner orangen Färbung ist es schwer zu erkennen, ich meine jedoch zu sehen, dass er auch ganz leicht errötet.

Mit stolzen Schritten tritt Uff in die Mitte aller auf einen kleinen Maulwurfshügel und räuspert sich. Langsam wird es um uns herum leiser und alle Augen ruhen auf Uff. „Die Feier und das Buffet ist hiermit eröffnet. Wir wünschen euch viel Spaß.“ Anschließend tritt er von dem Maulwurfshügel herunter und steuert zielstrebig auf das Buffet zu. Toni kichert und meint „oh, ich glaube er ist sehr sehr hungrig. Sonst hätten wir uns mehr anhören dürfen.“ Hierauf kann keiner antworten, aber alle nicken stumm. Uff ist allerdings nicht der einzige, der riesigen Hunger hat. Die gesamte Reisemannschaft steuert zielstrebig auf das Buffet zu. Und es schmeckt richtig gut. Auch Rosi ist im siebten Himmel. Immer wieder sagt sie zu mir: „Hoooonigkuchen, lecker Hooooonigkuchen.“

Als Bernd mal nicht von seinen Fans belagert wird, gehe ich zu ihm hin. „Vielen Dank für die schöne Feier und das leckere Essen. Ihr habt von jedem sein Lieblingsgericht erraten. Wie macht ihr das nur?“ Bernd schaut mich mit großen Augen an. „Du weißt es noch nicht – oder?“ „Was weiß ich noch nicht?“ frage ich unverblümt zurück. An dieser Stelle meldet sich nun Toni zu Wort. „Du hast doch bei Hilde bestimmt die Heinzel-Möhren bemerkt. Diese kleinen Geschöpfe wissen alles über die Bewohner und Besucher des Waldes. Sie haben dafür einen sechsten Sinn.“ „Wissen sie wirklich ALLES über einen?“ frage ich Toni ungläubig. „Ja, das kannst du mir glauben.“ antwortet Toni. „Aber sei unbesorgt. Sie sind sehr verschwiegen. Es werden nur Informationen weitergegeben, wenn jemand Hilfe braucht oder wie in diesem Fall mit der Feier und dem Essen.“

„Ach, daher wusste Hilde auch, dass wir zu euch auf dem Weg sind.“ rutscht es mir heraus. „Richtig, wir waren bereits informiert und schon mit den ersten Vorbereitungen beschäftigt, als ihr eingetroffen seid.“ antwortet Toni. „Jetzt wird mir einiges klar und vieles macht jetzt auch einen Sinn.“ meine ich. „Hätte Rosi dich nicht zu Hilde gebracht, hätte Hilde euch in der nächsten Zeit aufgesucht“ erklärt Toni weiter. „Sie ist die Hüterin des Waldes hier und somit für alle Belange zuständig. Wenn jemand Hilfe braucht, hilft sie, wenn es in ihrer Macht steht“. „Oh, da bin ich aber sehr froh, das ich in diesem Wald verloren gegangen bin.“ entfleucht es mir. „Ja, das glaube ich dir“ meldet sich nun auch Bernd wieder zu Wort. „Mit Hilde haben wir eine richtig gute Hexe erwischt.“

Ganz ermattet sitze ich auf meinen Stuhl und schaue in die Runde. Alle haben sehr viel Spaß und es wird viel gelacht und gegessen. Auch ich habe mich hieran ausgiebig beteiligt. Aber nun bin ich ein wenig traurig. Ich habe Heimweh. Ich möchte zurück zu Emma. Hilde scheint dies zu bemerken und kommt auf mich zu. „Willst du nicht schlafen gehen? Morgen geht es sehr früh weiter. Ich werde jetzt auch mein Nachtlager aufsuchen.“ „Ja, das ist wohl eine sehr gute Idee.“ antworte ich und gähne dabei.

Fortsetzung folgt …