Emma’s erste Halloween-Party bei Hilde

Heute Morgen ist Emma schon wach, als ihre Mutter das Zimmer betritt, um sie zu wecken. „Du bist ja schon wach, kleine Schlafmütze.“ begrüßt sie Emma und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du bist doch wohl nicht schon aufgeregt wegen heute Nachmittag?“ fragt sie weiter. „Doch!“ sagt Emma „Es ist doch meine erste Halloween-Party bei Oma Hilde.“

„Das wird bestimmt sehr lustig. Und die anderen Kinder aus der Straße sind doch auch dort. Die kennst du doch alle.“ beruhigt sie ihre Mutter. „So, nun aber aufgestanden. Wir müssen dich schließlich noch für den Kindergarten verkleiden.“ „Hast du das Kostüm für meinen Stofflöwen bis heute Nachmittag fertig, Mama?“ fragt Emma etwas besorgt. „Wenn du heute im Kindergarten auf deinen Stofflöwen verzichten kannst, kann ich das Kostüm fertigstellen.“ meint die Mutter zuversichtlich. Emma überlegt kurz und hält mich dann ihrer Mutter hin. „Ja, das wird schon gehen. Aber bitte pass gut auf ihn auf.“ antwortet sie dann.

Emma sieht richtig toll aus, als sie das Haus mit ihrer Mutter verlässt. Die anderen Kinder im Kindergarten werden sich bestimmt vor ihr fürchten. Auch wenn sie als gute Hexe verkleidet ist. Ich liege währenddessen auf dem Esszimmer-Tisch neben der Nähmaschine. Emma’s Mutter hatte schon mit meinem Kostüm begonnen, es nur noch nicht fertig stellen können, da ich ja verloren gegangen bin. Passend zu Emma’s Kostüm werde ich als kleiner Zauberlöwe verkleidet und sitze dann den ganzen Abend auf ihrer Schulter.

Emma’s Mutter war auf dem Rückweg noch einkaufen. Als sie die Einkäufe im Kühlschrank verstaut hat, setzt sie sich sofort an die Nähmaschine. Mein Kostüm ist genau rechtzeitig fertig, als Emma aus dem Kindergarten zurück kehrt. „Uuuuuiiiiii, das sieht aber toll aus.“ sagt Emma begeistert, als sie mich sieht. „Warte, ich hefte dir deinen kleinen Zauberlöwen auf der Schulter fest.“ sagte ihre Mutter und freut sich, dass das Kostüm Emma gefällt. „Kann ich dann auch schon zu Oma Hilde rüber gehen?“ fragt Emma aufgeregt und hüpft von einem Bein auf das andere. Ihre Mutter nickt gutmütig: „Es ist zwar noch ein bisschen früh, aber wir können ja schon einmal gucken. Vielleicht können wir ja noch etwas helfen.“

Helfen müssen die beiden natürlich nicht mehr. Die Heinzel-Möhren sind schon so gut fertig und kümmern sich nur noch um die letzten Kleinigkeiten. „Hallo Emma.“ freut sich Hilde als sie mit ihrer Mutter klingelt. „Das ist aber schön, dass du schon etwas eher da bist.“ „Sie war schon so aufgeregt. Ich kann sie aber auch später wieder herbringen.“ bietet ihre Mutter gleich an. „Nein, nein. Emma kann ruhig schon hier bleiben.“ sagt Hilde und lässt Emma ins Haus treten. Emma und ihre Mutter verabschieden sich. „Ich hole dich dann später wieder ab, mein Schatz“, sagt Emma’s Mutter und geht nach Hause.

Emma macht ganz große Augen, als sie im Eingangsbereich steht. Sie kann sich weder rühren noch etwas sagen. Überall sieht sie kleine Möhren flitzen, die eifrig Kürbisse und Leckereien verteilen. Außerdem wird noch die ein andere Girlande aufgehangen. Als nun noch Rosi, Toni und Uff auf Hilde und sie zukommen, schluckt sie und versteckt sich hinter Hilde. „Oh.“ sagt Hilde „Du siehst die kleinen Möhren und keine verkleideten Elfen, Wichtel und Kobolde – richtig?“ Emma nickt stumm. „Du kannst sie auch reden hören – richtig?“ fragt Hilde weiter. Emma nicht erneut stumm. „Du siehst auch einen Honigdachs, einen Uhu und eine Möhre – richtig?“ Emma nickt wieder.

„OK.“ sagt Hilde und kniet sich zu Emma herab. „Ich hatte es mir schon fast gedacht. Ich habe schon beim ersten Mal, als wir uns begegnet sind, gespürt, dass du etwas besonderes bist. Mein Zauber wirkt bei dir also nicht und du kannst ihre richtige Gestalt sehen und auch mit ihnen sprechen. Das können nur Menschen mit ganz ganz viel Phantasie.“ Emma nickt immer noch stumm und kann nicht glauben, was Hilde ihr erzählt.

Nun klingelt es jedoch an der Tür und die anderen Gäste trudeln nach und nach ein. Hilde zwinkert Emma zu und sagt „wir sprechen noch einmal darüber, wenn wir mehr Ruhe haben. Ich erkläre es dir dann. Bis dahin sagt bitte zu niemanden etwas.“ Emma nickt wieder. Dann erblickt sie ihre Freundin und stürzt sich mit ihr ins Getümmel. Sie essen von dem herrlichen Buffet, schnitzen lustige und gruselige Fratzen in Kürbisse und spielen ausgelassen. Am Abend holt Emma’s Mutter sie wieder ab. Zu Hause angekommen ist sie so müde, dass sie beim Zähneputzen einschläft und von ihrem Vater ins Bett getragen wird.

Fortsetzung folgt …