Massage für Bruno

Hilde öffnet die Tür, als wir gerade unseren Kakao leer getrunken haben. Rosi schiebt sich noch das letzte Stück Honigkuchen in den Mund. „So Bruno. Für heute hast du es geschafft und kannst aus deinem Bad aussteigen. Trockne dich ein wenig ab. Eine kleine Weile solltest du dich dann hier auf das Gitter legen, damit das überschüssige Wasser abtropfen kann.“ „Und was passiert dann?“ frage ich in Richtung Hilde.

„Oh, dann wird es herrlich.“ meint Bruno ganz gedankenverloren. „Schön, dass es dir gefällt.“ kichert Hilde. „Es soll dich ja auch entspannen. Zu mir sagt sie dann: „Lass dich überraschen. Dir und Rosi wird es ganz sicher auch gefallen.“ An Bruno gerichtet sagt Hilde dann noch: „Aber noch nichts verraten.“ Sie zwinkert Bruno verschmitzt zu und geht dann aus dem Zimmer, als Bruno zurückzwinkert.

Rosi und ich bleiben ratlos zurück. Auch das neugierige Nachfragen bei Bruno hilft nicht. „Ich verrate nichts!“ wiederholt er nur immer und immer wieder. „Lasst euch doch einfach überraschen.“ sagt Toni dann. „Es wird euch schon gefallen.“ Dann richtet sich Toni an Uff und meint: „Wir müssen uns leider noch um andere Dinge kümmern Uff. Kommst du mit?“ Uff nickt. Toni und Uff verabschieden sich von uns und verlassen das Zimmer.

Es dauert gar nicht lange, da öffnet sich die Tür wieder und eine kleine Horde Heinzel-Möhren betritt den Raum. „Hier geht es ja zu wie auf einem Bahnhof.“ stellt Rosi fest und schaut zu, wie die Heinzel-Möhren drei Liegen aufbauen. Eine Heinzel-Möhre tritt nun hervor und sagt: „Bitte nehmt doch Platzt auf den Massage-Liegen und entspannt euch. Rosi und ich schauen uns verwundert an. Bruno nutzt die Zeit und hüpft auf die erste Liege. „Los kommt. Lasst euch nicht zweimal bitten. Die Massage durch die Heinzel-Möhren ist echt klasse.“

Ich stoße Rosi leicht in die Seite und sage: „Na los, das probieren wir.“ Dann steuer ich die Massage-Liege neben Bruno an. Rosi setzt sich erst auf ihre Liege und schaut, wie die kleinen Heinzel-Möhren auf Bruno’s Rücken klettern. Dann fassen sie sich an den Händen und fangen ganz behutsam an zu hüpfen und zu wippen. Bruno scheint es sehr zu gefallen. Man kann sehen, wie er sich entspannt. Nachdem Rosi sich das Schauspiel eine kleine Weile angeschaut hat, legt sie sich ebenfalls hin. Dann lassen wir drei uns von den kleinen Heinzel-Möhren massieren. Es ist wirklich herrlich.

Nach nun gefühlt ein sehr kurzen Zeit, geht erneut die Tür auf. „Und? Wie gefällt es euch?“ fragt Hilde uns. Als hätten wir uns abgesprochen, antworten wir drei mit einem behaglichen Brummen. „Prima. Ich wusste es doch. Aber nun ist die Zeit leider um. Die kleinen Heinzel-Möhren müssen sich ausruhen.“ sagt Hilde dann. Prompt verlangsamen die Heinzel-Möhren ihr Tempo und steigen langsam von unseren Rücken herab. Dann warten sie geduldig, bis wir von den Massage-Liegen heruntersteigen und falten sie wieder zusammen. Anschließend gehen sie geschlossen aus dem Raum.

„Es ist schon spät geworden.“ sagt Hilde dann. „Emma wird gleich hier sein und dich abholen“ richtet sie sich dann an mich. Ich nicke kurz und gehe zu Bruno. Ich nehme ihn in den Arm und flüster: „Wenn ich morgen wieder herkommen darf, besuche ich dich wieder.“ „Natürlich darfst du morgen wieder herkommen. Emma bringt dich bestimmt gern vor dem Kindergarten wieder zu uns.“ Rosi klatscht vor Begeisterung in die Hände und ruft: „Oh ja fein. Ich freue mich.“ Dann klingelt es. „Das wird Emma sein.“ sagt Hilde. Ich verabschiede mich von Rosi und gehe dann mit Hilde aus dem Zimmer.

An der Haustür begrüßt Hilde Emma. „Ich denke, dass morgen ein guter Zeitpunkt ist, dass du Lara mitbringst.“ meint Hilde zu Emma. „Ich schaue sie mir dann gern einmal an.“ „Ja, das mache ich.“ sagt Emma. „Morgen früh bringe ich sie dir. Darf Stofflöwe Bruno morgen wieder besuchen kommen?“ fragt Emma noch. „Ja, bring mir Stofflöwe gerne die nächste Zeit morgens immer vorbei. Sie tut Bruno sehr gut.“ „Sehr gut, dann mache ich das.“ antwortet Emma. „Ich wünsche mir so sehr, dass es ihm bald wieder besser geht.“ „Das wird schon.“ beruhigt Hilde Emma und mich.

Fortsetzung folgt …