Wie wurden Uff und Toni beste Freunde? – Teil 2

Hilde hat fast die ganze Nacht nicht schlafen können. Als es schon fast Morgen ist, schläft sie jedoch völlig erschöpft ein. Allerdings hält es sie nicht mehr im Bett, als die ersten Sonnenstrahlen die Nacht vertreiben. Sie steht auf und geht sofort, ohne sich vorher anzuziehen, zu dem Küken und der Heinzel-Möhre. „Hoffentlich haben beide die Nacht überstanden.“ flüstert sie leise vor sich hin.

Leise öffnet sie Tür. Nur der Schein der Wärmelampe erhellt den Raum etwas. Um besser sehen zu können, geht sie zu den Fenstern und öffnet nach und nach die Fensterläden. So kann das Licht in den Raum fallen. Bevor sie sich umdrehen kann, hört sie aber schon ein drängendes Piepen. Sofort huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie dreht sich um und geht dann langsam auf das Küken zu, so dass es sich nicht erschreckt. „Ja, ja, ist ja gut. Ich kann mir schon vorstellen, dass du Hunger hast. Ich hole dir sofort etwas.“ sagt sie beruhigend zum Küken.

Das Küken scheint Hilde zu ihrer Verwunderung zu verstehen und ist sofort leise. Erwartungsvoll reckt es jedoch weiterhin den Kopf in ihre Richtung, um auch nicht zu verpassen, wenn das Futter da ist. „Einen kleinen Moment musst du dich aber noch gedulden.“ sagt Hilde dann. „Ich will noch nachschauen, was dein Kumpel neben dir macht.“ Vorsichtig betastet sie mit ihrem Zeigefinger die Erde. „Mh“ meint sie dann, „nichts zu sehen. Aber wir geben ihm noch ein bisschen Zeit.“ Dann greift sie zu der Sprühflasche, die neben dem Blumentopf steht, und befeuchtet die Erde.

„So, nun hole ich aber dein Essen..“ sagt sie zu dem Küken und verlässt das Zimmer. Kurze Zeit später kommt sie zurück und füttert das Küken. „Nicht so hastig. Immer schön langsam.“ sagt sie. „Dir scheint es ja richtig gut zu gehen und einen gesunden Appetit hast du auch. Das ist ein sehr gutes Zeichen.“ Dann schaut sie etwas traurig auf den Blumentopf. „Um deinen Kumpel mache ich mir allerdings Sorgen. Ich hoffe, er schafft es auch.“ flüstert sie gedankenverloren.

Als hätte das Küken sie verstanden, pickt es ganz sanft an den Blumentopf. Ganz so, als wolle es die Heinzel-Möhre im Topf aufwecken. Hilde muss unwillkürlich schmunzeln. „Wir brauchen noch einen Namen für dich.“ meint sie dann. Sie überlegt kurz, dann sagt sie: „Ich glaube Toni würde prima zu dir passen. Du hast gerade so schön an den Tontopf gepickt.“ Als wäre das Küken damit einverstanden, nickt es leicht. Dann fallen ihm aber die Augen zu. Das Frühstück war doch anstrengend.

„Ja, schlaf du ruhig. Du willst ja groß und stark werden.“ sagt Hilde und schaut Toni an, bis er eingeschlafen ist. Dann nimmt sie sich ein Buch und liest. Allerdings schafft sie nur ein paar Seiten und schläft dann ebenfalls ein. Das Buch rutscht ihr auf die Knie und sie holt den Schlaf der letzten Nacht nach. Als sie tief und fest schläft träumt sie von Toni. Sie sieht, wie er aufwächst und dass er ein großer und stattlicher Uhu wird. Dieser Traum lässt sie ganz ruhig und fest schlafen.

Lesetipps:

  • Wie wurden Uff und Toni beste Freunde? – Teil 1 – zum Artikel
  • Wie wurden Uff und Toni beste Freunde? – Teil 3 – zum Artikel
  • Wie wurden Uff und Toni beste Freunde? – Teil 4 – zum Artikel