Mein Papa

Heute holt Emma’s Papa sie vom Kindergarten ab. „Na, wie war es heute im Kindergarten?“ fragt ihr Vater, als er Emma in ihrem Kindersitz hilft und sie anschnallt. „Es war prima. Ein Bienenmann hat uns besucht und viel über Bienen und Honig erzählt.“ erklärt Emma weiter. „Ah, ein Imker.“ sagt ihr Papa.

„Ja, das Wort hatte ich schon wieder vergessen.“ murmelt Emma. Dann holt sie kurz Luft und fährt fort. „Wir haben auch jeder ein Tütchen mit Blumensamen erhalten. Die Blumen sind dann Futter für die Bienen.“ „Der Nektar in den Blüten dann. Und daraus stellen die Bienen den Honig für dein Sonntagsbrötchen her.“ zwinkert Emma’s Papa ihr über den Rückspiegel zu.

Eine kleine Weile fahren sie ohne ein weiteres Wort zu sprechen durch die Stadt. „Sum, sum, sum …“ fängt Emma’s Papa an zu singen. „… Bienchen sum herum.“ singt Emma weiter und fängt an zu kichern. „Das Lied haben wir heute auch gelernt.“ kichert Emma und einen Bienentanz dazu. „Das hört sich sehr lustig an.“ antwortet ihr Papa. „Ja, war es auch. Die Jungen haben das mit dem Tanzen nicht gut gekonnt. Das war eigentlich das Lustigste.“ kichert Emma erneut.

„Es kann nicht jeder ein so guter Tänzer sein, wie du.“ antwortet ihr Vater trocken. Dabei muss er an seine eigenen Tanzkünste denken und freut sich immer, wenn er nicht tanzen muss. Nach einer kurzen Pause fragt ihr Vater „Was hältst du davon, wenn wir gleich im Garten ein Beet anlegen und mit Blumen bepflanzen, die für Bienen als Nahrung dienen?“

Emma legt ihren Kopf auf die linke Seite und denkt kurz nach. „Da ist eine klasse Idee.“ freut sich Emma dann. „Können wir dann auch meinen Blumensamen einpflanzen?“ fragt sie und wedelt mit dem Tütchen in der Luft herum. „Ja, sicher.“ sagt ihr Vater und freut sich. „Zu Hause stehen auch schon paar Pflanzen bereit, die wir nutzen können.“

Als Emma’s Papa das Auto in der Einfahrt abgestellt hat, hilft er Emma aus dem Auto. Emma drückt ihm ihr Tütchen mit dem Blumensamen in die Hand. „Ich hole eben noch schnell Stofflöwe von Oma Hilde, dann können wir sofort anfangen.“ ruft sie ihrem Vater zu. Dann läuft sie los, so dass Emma’s Papa gar nichts mehr darauf sagen kann. Daher geht er ins Haus und trägt schon einmal die Blumen in den Garten. Als er die letzten Gartengeräte bereit gelegt hat, steht Emma mit mir im Arm bei ihm. „Bist du soweit?“ fragt er Emma.

Emma setzt mich auf ihren kleinen Gartenstuhl, den sie nah an das Beet herangezogen hat. „Ja, jetzt können wir starten.“ sagt sie. Emma’s Papa nickt. Zusammen harken sie die Erde glatt und verteilen die Blumen in den Töpfen auf dem Beet. „So, lass uns ein Stück zurück gehen und schauen, ob es uns so gefällt.“ sagt Emma’s Papa und nimmt sie an die Hand.

Beide gehen ein Stück zurück, um einen besseren Überblick zu haben. „Und? Emma. Gefällt es dir so?“ fragt ihr Vater. Emma läuft daraufhin zum Beet zurück und tauscht noch drei Pflanzen. „So ist es prima.“ sagt sie und schaut prüfend ihren Vater an. „Ja, du hast recht.“ nickt ihr Papa. „Dann können wir jetzt alles einpflanzen und noch deinen Blumensamen verteilen.“

Als die Blumen eingepflanzt und der Blumensamen verteilt ist, gießen sie alles noch gut an. „Willst du schon einmal zu Mama gehen?“ fragt ihr Papa. Es ist schon recht spät geworden. Sie kann dich dann schon einmal baden. Bis zum Essen, habe ich dann auch alles aufgeräumt.“ Emma nickt, schnappt mich und läuft ins Haus. Als Emma frisch gebadet aus dem Badezimmer in die Küche geht, ist der Tisch schon gedeckt. Das Abendessen verläuft ruhiger als sonst, da die beiden von der Gartenarbeit ganz geschafft sind.

„Liest du mir noch etwas vor?“ fragt Emma ihren Papa und schaut ihn mit großen Augen an. „Ja, mache ich. Aber vorher gehen wir Zähneputzen.“ Nach dem Zähneputzen kuschelt sich Emma in ihr Bett. Ihr Papa setzt sich neben sie und nimmt sie in den Arm. „Welche Geschichte soll ich dir denn vorlesen?“ fragt er dann. „Du Papaaaa …?“ fragt Emma statt zu antworten. „Ja, was ist denn Emma?“ sagt ihr Vater. „Ich hab dich lieb. Das war ein sehr schöner Tag mit dir.“ sagt Emma dann und drückt ihren Papa ganz fest. Als ihr Vater ihr einen Kuss auf die Stirn gibt, ist Emma schon eingeschlafen.