Wie wurden Uff und Toni beste Freunde? – Teil 4

Mit jedem Tag der vergeht, wird Toni kräftiger. Mittlerweile ist auch immer mehr von seinem Gefieder zu sehen und verdrängt den Flaum der Kindertage. Ausgewachsen wird er sicherlich ein sehr stattlicher Uhu sein. „So, heute ist der große Tag.“ sagt Hilde und stupst Toni mit ihrem Finger auf den Schnabel. „Wir können die Heinzel-Möhre aus der Erde nehmen.“

Hilde nimmt also den Tontopf von der Fensterbank und stellt ihn auf ihren Schreibtisch. Toni fängt sofort an zu flattern. „Ja, ist ja gut. Ich hole dich auch her, damit du zusehen kannst.“ sagt sie dann beruhigend zu Toni. Sobald der Tontopf sicher auf dem Schreibtisch steht, dreht Hilde um und kehrt zur Fensterbank zurück. Vorsichtig nimmt sie Toni auf und geht mit ihm zum Schreibtisch herüber. Als sie Toni absetzt, rutscht er gleich näher an den Tontopf heran.

Hilde entfernt ganz vorsichtig mit ihren Fingern Erde um das Grün. Zum Vorschein kommt etwas Oranges. Je mehr Erde entfernt wird, desto mehr wird von der Heinzel-Möhre sichtbar. Als nicht mehr viel Erde im Topf ist, hält Hilde mit einer Hand das Grün vorsichtig fest, damit die Heinzel-Möhre nicht umfällt.

„Da ist er ja, in seiner ganzen Pracht.“ während Hilde das sagt, nimmt sie die Heinzel-Möhre vorsichtig aus den Tontopf und legt ihn auf ein Frottee-Tuch. Dann greift sie nach einer Schale und gießt etwas Wasser hinein. „Dann wollen wir ihn mal sauber machen.“ sagt Hilde und schaut Toni dabei an. Toni bewegt sich kein Stück. Er beobachtet jedoch alles ganz genau.

Als die Heinzel-Möhre sauber ist, öffnet sie einmal kurz die Augen und lächelt Hilde dankbar an. „Er ist noch ganz schwach.“ stellt Hilde fest. „Aber es ist sehr gut, dass du regelmäßig an den Tontopf gepickt hast. Sonst hätte er es ganz sicher nicht überlebt. So wurde er stets daran erinnert aufzuwachen und Nährstoffe aufzunehmen.“

„Wird er es schaffen?“ piept Toni nun. Hilde schaut ihn an und nickt. „Ich denke schon.“ sagt sie dann. „Er wird allerdings noch sehr viel Ruhe brauchen.“ Hilde legt die Heinzel-Möhre auf ein weiches Frottee-Tuch, welches in einer neuen Schale liegt. Dann stellt sie die Schale zurück auf die Fensterbank. „Kümmerst du dich ein bisschen um ihn?“ fragt sie Toni, als sie ihn auch zurück auf die Fensterbank trägt.

„Na sicher mache ich das.“ sagt er sofort und flattert mit den Flügeln. Als Hilde aus dem Zimmer geht, rutscht Toni näher an die Schale heran und schaut sich die Heinzel-Möhre ganz genau an. „Danke.“ flüstert die Heinzel-Mähre leise und lächelt, öffnet jedoch die Augen dabei nicht. „Ich bin übrigens Uff.“ Dann hört Toni ein leises Schnarchen. Uff scheint eingeschlafen zu sein.

So vergehen die Wochen. Toni lernt fliegen und Uff wird von Tag zu Tag stärker. Immer wenn Toni das Fliegen übt, legt sich Uff im Garten auf einen Liegestuhl. Toni nutzt dies sehr oft um Starten und Landen zu üben. Er schaut dann jedes Mal kurz bei Uff vorbei. Als Uff stärker geworden ist und sich schon länger auf den Beinen halten kann, schenkt Hilde den beiden ein Geschirr, welches Toni anziehen kann. Für Uff ist dann ein bequemer Sitz vor Toni’s Brust positioniert.

So können die beide schon kleine Ausflüge zusammen unternehmen und erkunden nach und nach die Umgebung. Ab und an übernehmen sie auch ein paar Aufgaben von Hilde und liefern Sachen aus oder überbringen Post. Das schweißt beide immer mehr zusammen, so dass sie sehr gute Freunde werden.

Lesetipps:

  • Wie wurden Uff und Toni beste Freunde? – Teil 1 – zum Artikel
  • Wie wurden Uff und Toni beste Freunde? – Teil 2 – zum Artikel
  • Wie wurden Uff und Toni beste Freunde? – Teil 3 – zum Artikel