Wie gelangt ein Foto-Frosch zu Hilde?

Ferdinand macht die gleiche Wandlung vom Ei, zur Kaulquappe bis hin zum Frosch durch, wie jeder andere Frosch auch. Er und seine Geschwister wachsen in einem sehr schönem Teich auf. Es ist nämlich ein sehr malerisch gelegener Schwimmteich eines Fotografen. Hieran ist bis jetzt nichts besonderes. Aber Ferdinand konnte seit seiner Kaulquappen-Zeit den Fotografen bei seiner Arbeit beobachten. Sobald der Fotograf am Schwimmteich zu sehen war, schwamm Ferdinand an diese Stelle, um alles beobachten zu können.

Nun begab es sich, als Ferdinand gerade just seine vier Beine voll ausgebildet hatte und schon fast ein richtiger Frosch geworden ist, dass der Fotograf mit seinem Sohn am Teich erschien. Beide hatten einen Fotoapparat vor ihrem Bauch und schienen etwas im Teich zu suchen. Ferdinand schwimmt wie jedes Mal direkt in die Richtung der beiden, um besser sehen zu können.

„Da“ sagt auf einmal der Sohn zu seinem Vater und zeigt auf Ferdinand. „Ich glaube, da ist einer, der ideal wäre.“ hört Ferdinand ihn sagen. Neben dem Sohn taucht nun auch der Vater am Teichrand auf. Beide scheinen etwas im Teich prüfend anzusehen. Aber bis Ferdinand verstanden hatte, was sie genau ansehen, ist es schon zu spät. Der Käscher platscht ins Wasser und wird mit einer gekonnten Bewegung wieder herausgezogen. Ferdinand schnappt nach Luft. Damit hatte er nun gar nicht gerechnet. Er stemmt seine noch etwas wackligen Beine in alle vier Richtungen, um etwas mehr Platz im Käscher zu haben.

Der Vater zieht den Käscher näher an sein Gesicht heran und kniet sich zu seinem Sohn, damit er auch schauen kann. „Was meinst du? Ist es genau der Frosch, den wir gesucht haben?“ fragt der Vater. „Ja, es ist wirklich ein sehr schöner Frosch.“ antwortet der Sohn. Ferdinand wird nun Angst und Bange. Von den älteren Kaulquappen und Fröschen im Teich hatte er schon oft sehr gruselige Geschichten gehört. Das Fazit war stets das gleiche: Man solle sich von den Menschen fernhalten. Gerade von denen, die nicht ausgewachsen sind.

Ferdinand schließt die Augen, als die beiden ihn aus dem Käscher in ein Glas umfüllen. Dann nehmen sie das Glas und gehen zurück ins Haus. Erst im Haus traut Ferdinand sich wieder die Augen zu öffnen. Er schaut sich um. Hier ist es aber hell denkt er sich und kneift die Augen wieder etwas zu, bis sie sich an das Licht gewöhnt haben. Er wurde auf einen Tisch gestellt. Gleich neben ihm scheint eine Landschaft aufgebaut zu sein, an dem die beiden noch ein paar Sachen verschieben. Davor stehen mehrere Kameras. Nun scheint alles zu passen. „So, bitte hol nun den Frosch aus seinem Glas und setz ihn auf seine Position.“ sagt der Vater.

Ferdinand bekommt es wieder mit Angst zu tun, als die kleine Hand in das Glas nach ihm greift. „Die kleine Hand fühlt sich aber angenehm warm und weich an.“ denkt er dann jedoch und entspannt sich etwas. Ferdinand lässt sich ganz ruhig auf seine Position setzen. Dann macht es ein paar Mal „klick“ „klick“. Vater und Sohn schauen sich die Ergebnisse am Fotoapparat an uns scheinen sehr zufrieden zu sein. So vergeht der Nachmittag. Die Kulisse wird öfter umgebaut und Ferdinand immer wieder neu drapiert. Langsam macht es ihm richtig Spaß. Zumal er zwischendurch immer mal eine Fliege angeboten bekommt.

„Es ist schon spät geworden mein Sohn.“ sagt der Vater. Ferdinand sieht erst jetzt, dass es draußen schon dunkel wird. „Kann ich den Frosch in mein Terrarium setzen?“ fragt der Sohn. „Ja, sicherlich. Wir werden ihn noch öfter benötigen.“ antwortet der Vater.

So vergeht die Zeit und Ferdinand wird immer Mal wieder für Foto-Dokumentationen als Fotomodell gebucht. In dieser Zeit lernt er natürlich auch viel über die Fotografie dazu. Dies bleibt auch Toni nicht verborgen. Denn das Anwesen des Fotografen liegt direkt an dem Waldgebiet, für das Hilde zuständig ist. Als es nun für Hilde’s Aufgaben immer wichtiger wird, dass auch Fotos benötigt werden, schlägt Toni vor Ferdinand zu fragen, ober er diesen Job nicht übernehmen möchte. Hilde ist sofort begeistert und betraut Toni und Uff ihre Bitte zu überbringen.

Ferdinand ist natürlich sofort begeistert. Also schlüpft Uff in seine Menschenrolle als Hilde’s Sekretär und fragt beim Fotografen nach Ferdinand. Der Fotograf hatte sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt und die Frosch-Sammlung nur noch in Erinnerung an seinen Sohn weitergepflegt. Dieser ist inzwischen herangewachsen und interessierte sich eher für technische Dinge. Somit übergab er damals beim seinem Auszug die Frosch-Sammlung an seinen Vater.

So kam es also dazu, dass Ferdinand gleich mit Toni und Uff zu Hilde ziehen konnte. Hier erhielt er von Hilde eine Fotoausrüstung speziell für seine Größe. Seit dem begleitet er Hilde immer, wenn er benötigt wird. Er ist seit diesem Tag der glücklichste Foto-Frosch, den er kennt.